1.FC Aschersleben - A Jugend - 12.04.2008 |
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Vom Foul zum Kabinenbier
Bunte Hemden und dreckiges Leder - Kickeralltag beim 1.FC Aschersleben
Aschersleben/Q15. Tatort: Fußballplatz des 1.FC Aschersleben in der Wilslebener Straße. Tatzeit: Zwei Stunden am Mittwoch- und Freitagabend. Verdächtige: Jungs in pinken und knallgelben Hemden, die über den Rasen des Platzes flitzen. Motiv: Training für das kommende Spiel.
Was hier wie ein Polizeibericht klingt, ist Fußballleidenschaft und Spaß am Spiel pur, denn die A-Junioren des 1.FC machen die Kickerplätze in der Kreisliga unsicher. Das große Ziel ist der erneute Aufstieg in die Landesliga, den die 18-köpfige Mannschaft um die beiden Trainer Klaus Metzner und Henry Voß eint. Während sich das Team 2004 in seiner aktuellen Zusammensetzung fand, begannen viele schon im Alter von sechs Jahren mit dem aktiven Fußball.
"Wir haben einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft", beurteilte der langjährige Co-Trainer Henry Voß. Der Spaß stehe immer im Vordergrund: "Es darf bei uns gelacht werden", scherzt er, verweist aber gleichzeitig auch auf die Disziplin, ohne die ein effektives Traning nicht möglich wäre. Und das zahlt sich aus: In der Saison 2005/06 sammelten sie erste Landesligaerfahrungen, und im Pokalfinale gegen Frose konnten sie nach dem verlorenen Hinspiel die Trophäe auf dem heimischen Platz doch noch für sich verbuchen.
Bei jedem Spiel dabei ist ihr eigener Fanclub, die Ultras des 1.FC. Mit Schlachtrufen wie "Es gibt nur einen an der Eine, dass is der 1.FCA alleine!", und Trommeln, Tröten, Fahnen und Plakaten unterstützen sie ihren Verein tatkräftig und heizen die Stimmung auf dem Rasen oder in der Halle kräftig auf. "Ich bleibe ihnen immer treu", verrät Theresa Leimbach (17), Vorsitzende des aus Freunden der Spieler bestehenden Fanclubs. "Mich fasziniert am meisten, wenn sich die Spieler nach einem Foul auf den Boden schmeißen, obwohl nichts passiert ist", schmunzelte sie.
Für Robert Ebers, der im defensiven Mittelfeld spielt, bedeutet Fußball neben Spaß und Spannung auch einen Ausgleich zum Schulalltag. Aus diesem Grund möchte er später auch weiterhin seinem Hobby nachgehen. "Viele Jugendliche sollten sich mehr für Sport interessieren", findet Dirk Strelow, laut Henry Voß der Harlekin der Truppe, ohne den das Team nur halb so viel zu lachen hätte. Dass es beim Training heiß her geht, zeigen einige Manöver, für die es beim Spiel wohl schon längst eine gelbe Karte geben würde. Die erhitzten Gemüter werden hinterher mit einem kühlen Kabinenbierchen in geselliger Runde gelöscht.
Unzufriedenheit ist in Bezug auf die finanzielle Unterstützung seitens der Stadt bemerkbar. "Sie sollten mehr Augenmerk auf den Ascherslebener Fußball richten", so die einstimmige Meinung. Momentan beklagen die Fußballer des 1.FC zwei schwerer Verletzte, die für längere Zeit spielunfähig sind. Auf diesem Weg möchte die Mannschaft Maik Teutloff und Christian Schramm grüßen und ihnen gute Besserung wünschen.
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